Donnerstag, 13. Januar 2011

Langes Schweigen

Ach ja, ich habe so lange geschwiegen, schreiberisch geschwiegen, mich mit anderen Dingen beschäftigt. Und heute bekomme ich diese Email-Benachrichtigung, dass Firewalkermom mal wieder was in ihr Blog geschrieben hat. Ich guck's mir an und ich denke mir, Himmel, so eine Ding hab ich ja eigentlich auch. Ich lese, was ich vor laaaaanger Zeit geschrieben habe, in einem anderen Leben sozusagen und denke mir, ich sollte mal wieder was schreiben. Also schreibe ich. Meine Tochter (knapp 2) sitzt neben mir und spielt mit Stiften und Wachsmalkreide und quatscht mir die Ohren ab, mein Sohn (knapp 5 Monate) sitzt auf meinem Schoß und schaut was Mama da tipselt.

Ein anderes Leben, ich sag's ja. EIN ANDERES LEBEN!!!! Innerhalb von drei Jahren hat sich alles, aber auch alles auf den Kopf gestellt. Von der vollzeit-arbeitenden von Schriftstellerei träumenden jungen Frau ist Ehefrau und Vollzeit- und Vollblutmutter geworden. Und das verrückte ist, dass mir mein altes Leben überhaupt nicht abgeht. Null und nicht. Außer ein kleiner Teil.... das Schreiben. Es ist wirklich schlimm, aber mein Kopf ist so voll mit Vollzeit-Mama, dass gar nichts anderes darin Platz findet. Erstens rein zeitlich betrachtet und zweitens auch emotional. Übers Zeitliche muss ich nicht reden, jeder kanns ich vorstelen, dass mit zwei kleinen Kindern und einem Ehemann, der zum Teil über 12 Stunden außer Haus ist wegen Arbeit, nicht viel zu machen ist. Aber das Emotionale ist noch viel schlimmer. Was ist wichtig genug, dass man darüber schreibt? Ich weiß es nicht. Und solange ich diese Frage nicht beantworten kann, werde ich auch nicht wieder gescheit schreiben können. Vielleicht wird das besser, wenn die Kinder älter sind und dei Bindung schwächer wird. Das bleibt zu hoffen.

Momentan weiß ich jedenfalls nicht so recht, wie ich mich daraus befreien kann. Es ist schon schwierig, nur ein paar Seiten Literatur zu lesen, und das, obwohl ich jetzt einen Partner habe, der sich für Literatur interessiert wie kein anderer. Was könnte man darüber reden, wenn man es den lesen könnte. Aber eigentlich will ich mich gar nicht beschweren, ich habe in den letzten 3 Jahren mehr gute Bücher gelesen als mein ganzes Leben davor. Also bitte, geht doch.

Aber das Schreiben? Ich warte noch auf die Patentlösung für mein Problem. Denn selbst wenn ich mir die Zeit schaffe, es ist nichts aufschreibenswertes in meinem Kopf.

So, und während ich diese Zeilen schreibe, fangen beide meine Kinder an zu motzen als wüssten sie, dass ich gerade versuche, ein wenig emotionalen Freiraum für etwas anderes zu finden.

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