Der Kreislauf des Lebens
In meiner Familie ist zur Zeit der komplette Kreislauf des Lebens zu beobachten. Meine Schwester ist hochschwanger und wird jeden Tag ihr Kind bekommen. Und heute habe ich erfahren, dass mein Opa Lungenkrebs hat und nicht mehr lange leben wird. Einer geht, einer kommt. Es ist irgendwie erschütternd und ich frage mich, an welcher Stelle in diesem Kreislauf mein Platz ist. Mitten im Leben? Wo ist das Ende? Sehr nahe, oder sehr fern?
Die Nachricht von meinem Opa macht mich traurig. Und das vor allem deswegen, weil wir seit guten zehn Jahren kaum mehr Kontakt hatten. Seit der Trennung meiner Eltern ist der Verbindung eingeschlafen. Wir Kinder waren zu jung und zu ahnungslos, um irgendetwas zu bewirken, die Erwachsenen haben einfach nichts getan. Und nichts tun endet in endloser Stille, die dann keiner mehr zu durchbrechen wagt. Wir haben sie durchbrochen. Dank meines Vaters, der mich vor etwa vier Jahren zu dem alljährlichen Familientreffen mitgenommen hat. Einmal im Jahr habe ich sie also gesehen, meine dortigen Familienangehörigen. Aber sie sind mir so fern. Vom Herzen her so fern. Der anstehende Tod meines Großvaters geht mir nicht so nahe wie er es sollte. Das ist das dramatische daran. Ich kann nicht zurück schauen und sagen, wir haben die Zeit, die wir zusammen auf dieser Erde verweilen durften, vernünftig genützt. Er kennt mich nicht, ich kenne ihn nicht.
Ich hoffe, dass ich es schaffe, daraus Konsequenzen zu ziehen und andere eingeschlafene Familienverbindungen wieder zum Leben zu erwecken.
Eine sehr traurige und nachdenkliche Yvonne schickt Grüße in die einsame Stille des WorldWideWeb.
Die Nachricht von meinem Opa macht mich traurig. Und das vor allem deswegen, weil wir seit guten zehn Jahren kaum mehr Kontakt hatten. Seit der Trennung meiner Eltern ist der Verbindung eingeschlafen. Wir Kinder waren zu jung und zu ahnungslos, um irgendetwas zu bewirken, die Erwachsenen haben einfach nichts getan. Und nichts tun endet in endloser Stille, die dann keiner mehr zu durchbrechen wagt. Wir haben sie durchbrochen. Dank meines Vaters, der mich vor etwa vier Jahren zu dem alljährlichen Familientreffen mitgenommen hat. Einmal im Jahr habe ich sie also gesehen, meine dortigen Familienangehörigen. Aber sie sind mir so fern. Vom Herzen her so fern. Der anstehende Tod meines Großvaters geht mir nicht so nahe wie er es sollte. Das ist das dramatische daran. Ich kann nicht zurück schauen und sagen, wir haben die Zeit, die wir zusammen auf dieser Erde verweilen durften, vernünftig genützt. Er kennt mich nicht, ich kenne ihn nicht.
Ich hoffe, dass ich es schaffe, daraus Konsequenzen zu ziehen und andere eingeschlafene Familienverbindungen wieder zum Leben zu erwecken.
Eine sehr traurige und nachdenkliche Yvonne schickt Grüße in die einsame Stille des WorldWideWeb.
yvseit - 1. Mär, 21:09