Verzaubernde Musik
Es ist wieder einmal soweit, meine geliebte musikalische Woche im Oktober eines jeden Jahres ist vorbei. Und ich bin noch ganz hingerissen von den Erlebnissen dieser Tage.
Verzaubert hat uns vor allem Brahms 4. Symphonie, der es an innigen Emotionen nicht fehlt. Meistens ist es so, dass jedes Werk ein paar Stellen beinhaltet, auf die man sich besonders freut, weil sie so schön sind, oder einen persönlich tief berühren. Bei diesem Brahms ist das anders, da ist jede Stelle schön. Jede einzelne. Jeder Takt, jede Note hat seinen Sinn, ist da um in unsere Seelen überzugehen und zu bleiben. Es gibt keine Verschnaufpausen zwischen diesen emotionalen Angriffen.
Auch das zweite Stück, das Cellokonzert von Elgar ist ein wunderschönes Werk. Und unser Cellist supergut, tolle Klänge, die tiefen Töne der Bässe hört man nicht nur, man spürt sie körperlich.
Wie schon letztes Jahr zerlegen wir die Werke, zerpflücken sie und setzen sie für uns neu zusammen. Wir kommen Brahms näher, Brahms kommt uns näher, und gegen Ende der Woche treffen wir uns und sind bereit für zwei gigantische Konzerte. Ein Traum. In Ingolstadt ist der Saal voll, Dank dem dortigen Rotary Club, der für unser Benefizkonzert viele Sponsoren mobilisiert hat. Sogar Staatsminister Schneider saß in der ersten Reihe.
Ein besonderer Höhepunkt dieser Woche war der Tag, den wir Geiger mit einer Dozentin verbringen durften. Sie hat uns einen Tag lag getriezt. Zuerst hatten wir alle das Gefühl, dass wir eigentlich nicht geigen können. Gegen ihre schwungvollen Bewegungen mit dem Bogen oder ihrer Treffsicherheit in den hohen Lagen können wir uns nur verstecken. Oder einfach anerkennen, dass sie "jahrelang daran geübt hat." Im Gegensatz zu uns. Sie schafft es, aus uns Individuen einen einzelnen gigantischen Streicherklang zu zaubern. Aus einer Gruppe Geigen wird ein Klangkörper, wir gehören zusammen, atmen zusammen, wechseln den Bogen zusammen.
Wie übt man sowas? Wir spielen e-moll Tonleitern. Eine leichte Übung, sollte man meinen. Nicht aber, wenn man 15 Leute unter einen Hut bringen will. Alle sollen zur gleichen Zeit Bogen wechseln, gleich laut spielen, alles im Gleichklang. Als wir das einigermaßen hinkriegen, macht sie das Licht aus und wir spielen Tonleitern im Dunklen. Ein irres Erlebnis.
Der erste Tag nach dieser Woche war für mich wie der Sprung in einen falschen Film. Ich war noch so hingerissen von Brahms, dass ich mich die ganze Zeit gefragt habe, was eigentlich die ganze Hektik in der Arbeit soll und was die Leute von mir wollen. Seid doch still, hört auf die Musik. Die Welt wird unwichtig mit ihren großen und kleinen aber dennoch nichtigen Problemen. Ich habe nur Brahms gesummt. Jede schöne Stelle. Also die ganze Symphonie.
Eine Woche harte Arbeit, und eine Woche weit weg von allem, was irgendwie nach Alltag aussieht. Das ist besser als drei Wochen Urlaub.
Verzaubert hat uns vor allem Brahms 4. Symphonie, der es an innigen Emotionen nicht fehlt. Meistens ist es so, dass jedes Werk ein paar Stellen beinhaltet, auf die man sich besonders freut, weil sie so schön sind, oder einen persönlich tief berühren. Bei diesem Brahms ist das anders, da ist jede Stelle schön. Jede einzelne. Jeder Takt, jede Note hat seinen Sinn, ist da um in unsere Seelen überzugehen und zu bleiben. Es gibt keine Verschnaufpausen zwischen diesen emotionalen Angriffen.
Auch das zweite Stück, das Cellokonzert von Elgar ist ein wunderschönes Werk. Und unser Cellist supergut, tolle Klänge, die tiefen Töne der Bässe hört man nicht nur, man spürt sie körperlich.
Wie schon letztes Jahr zerlegen wir die Werke, zerpflücken sie und setzen sie für uns neu zusammen. Wir kommen Brahms näher, Brahms kommt uns näher, und gegen Ende der Woche treffen wir uns und sind bereit für zwei gigantische Konzerte. Ein Traum. In Ingolstadt ist der Saal voll, Dank dem dortigen Rotary Club, der für unser Benefizkonzert viele Sponsoren mobilisiert hat. Sogar Staatsminister Schneider saß in der ersten Reihe.
Ein besonderer Höhepunkt dieser Woche war der Tag, den wir Geiger mit einer Dozentin verbringen durften. Sie hat uns einen Tag lag getriezt. Zuerst hatten wir alle das Gefühl, dass wir eigentlich nicht geigen können. Gegen ihre schwungvollen Bewegungen mit dem Bogen oder ihrer Treffsicherheit in den hohen Lagen können wir uns nur verstecken. Oder einfach anerkennen, dass sie "jahrelang daran geübt hat." Im Gegensatz zu uns. Sie schafft es, aus uns Individuen einen einzelnen gigantischen Streicherklang zu zaubern. Aus einer Gruppe Geigen wird ein Klangkörper, wir gehören zusammen, atmen zusammen, wechseln den Bogen zusammen.
Wie übt man sowas? Wir spielen e-moll Tonleitern. Eine leichte Übung, sollte man meinen. Nicht aber, wenn man 15 Leute unter einen Hut bringen will. Alle sollen zur gleichen Zeit Bogen wechseln, gleich laut spielen, alles im Gleichklang. Als wir das einigermaßen hinkriegen, macht sie das Licht aus und wir spielen Tonleitern im Dunklen. Ein irres Erlebnis.
Der erste Tag nach dieser Woche war für mich wie der Sprung in einen falschen Film. Ich war noch so hingerissen von Brahms, dass ich mich die ganze Zeit gefragt habe, was eigentlich die ganze Hektik in der Arbeit soll und was die Leute von mir wollen. Seid doch still, hört auf die Musik. Die Welt wird unwichtig mit ihren großen und kleinen aber dennoch nichtigen Problemen. Ich habe nur Brahms gesummt. Jede schöne Stelle. Also die ganze Symphonie.
Eine Woche harte Arbeit, und eine Woche weit weg von allem, was irgendwie nach Alltag aussieht. Das ist besser als drei Wochen Urlaub.
yvseit - 13. Okt, 18:58