St. Petersburg Revisited
Vor guten zwei Wochen habe ich mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt und wir sind für ein paar Tage nach St. Petersburg geflogen. Ich war das letzte Mal vor acht Jahren dort und war mehr als gespannt, was sich in dieser Zeit verändert hat.
So viel und doch so wenig. Der Flughafen war ganz gleich, ein extrem kleines Gebäude mit extrem wenigen Schaltern für die Immigration. Die komplette Eingangshalle war voll in gerade angekommenen Passagieren. Warten, warten, warten für den Stempel im Pass. So kannte ich das bisher nur von Moskau.
Viele Busse haben keinen "Konduktor" mehr, also jemanden, der Fahrkarten verkauft. Man zahlt inzwischen beim Verlassen des Busses beim Fahrer. (Arbeitsplatzeinsparungen sind dort also inzwischen auch schon angekommen).
Petersburg selbst ist zum Teil wunderschön renoviert. Und diesmal nicht nur Fassadenverschönerung, wie ich es noch kenne, sondern es werden ganze Häuserblocks kernsaniert. Ich habe angebaute Lifte gesehen, solche Dinge. Wenn man aber ein bisschen aus dem Zentrum herauskommt, dann überfallen einen die heruntergekommenen und verwahrlosten Häuser ohne Ende. Und Neubauten? Sie bauen immer noch riesige Wohnblocks, solche richtigen Wohnfabriken, in der die Menschen einer kompletten Kleinstadt untergebracht werden können. Fürchterlich. Die Dinger schauen jetzt zwar moderner aus, aber immer noch grottenhässlich.
Es scheint sich eine Art Mittelschicht zu bilden. Jedenfalls ist der größte Teil der alten, verlotterten, dreckschleudernden Autos inzwischen weg und durch Klein- und Mittelklassewagen ersetzt. Wie man es bei uns eben auch sieht. Viel mehr als bei uns sieht man außerdem diese bonzigen Crosscountry Dinger. Geld ist da, wenn sicherlich auch nicht für jedermann zu jeder Zeit.
Ganz extrem sind die Eintrittspreise für alle möglichen Museen und anderen Sehenswürdigkeiten. Man muss für fast alles 300 Rubel hinblättern, das sind knappe 10 Euro. Das ist stattlich. So viel zahlt man in München nicht mal für das Deutsche Museum. Und dabei ist es dann relativ egal, ob es sich um ein großes Museum wie die Hermitage handelt, oder um irgendwas kleineres wie eine Kirche. Das grenzt wirklich schon fast an Unverschämtheit. Richtig krass wird es bei den Schlössern rund um die Stadt, Peterhof und Puschkin vor allem. Hier ist man mit 520 Rubel dabei (15.- Rubel). Nur fürs Schloss. Und nochmal 200 - 300 für den Park.
Eines hat sich nicht geändert: Ohne Russisch kommt man kaum durch. Noch immer können nicht mal die Leute, die an den Kassen von Museen etc. arbeiten, halbwegs Englisch. Viele Erklärungen gehen mit Händen und Füßen vonstatten. Oder sie labern einen auf Russisch zu, egal, ob man es versteht oder nicht.
Langsam finden Supermärkte ihren Weg in die Stadt, aber im Großen und Ganzen kauft man seine Lebensmittel noch immer in den kleinen im Souterrain liegenden Geschäften, wo man an einer Ecke des Geschäfts bestellt, was man will, an der anderen bezahlt, und dann seine Ware bekommt. Hier geht gar nichts ohne Russisch. Und man muss ich schon darum bemühen, beachtet und bedient zu werden. Auf die Idee, mal zu fragen, was man gerne möchte, wenn man etwas ratlos an der Theke steht, kommt keiner.
Ich habe mich pudelwohl gefühlt in dieser Stadt, in der ich einmal für ein halbes Jahr gelebt habe. Mein Russisch funktioniert noch gut genug für alle möglichen alltäglichen Situationen, ich habe alles bekommen, was ich wollte. Und dieses ständige Gefühl der Kompliziertheit, des "wie soll ich hier überleben" ist weggefallen.
Es war ein wunderschöner Urlaub und ich liebe diese Stadt noch immer genauso wie vorher.
So viel und doch so wenig. Der Flughafen war ganz gleich, ein extrem kleines Gebäude mit extrem wenigen Schaltern für die Immigration. Die komplette Eingangshalle war voll in gerade angekommenen Passagieren. Warten, warten, warten für den Stempel im Pass. So kannte ich das bisher nur von Moskau.
Viele Busse haben keinen "Konduktor" mehr, also jemanden, der Fahrkarten verkauft. Man zahlt inzwischen beim Verlassen des Busses beim Fahrer. (Arbeitsplatzeinsparungen sind dort also inzwischen auch schon angekommen).
Petersburg selbst ist zum Teil wunderschön renoviert. Und diesmal nicht nur Fassadenverschönerung, wie ich es noch kenne, sondern es werden ganze Häuserblocks kernsaniert. Ich habe angebaute Lifte gesehen, solche Dinge. Wenn man aber ein bisschen aus dem Zentrum herauskommt, dann überfallen einen die heruntergekommenen und verwahrlosten Häuser ohne Ende. Und Neubauten? Sie bauen immer noch riesige Wohnblocks, solche richtigen Wohnfabriken, in der die Menschen einer kompletten Kleinstadt untergebracht werden können. Fürchterlich. Die Dinger schauen jetzt zwar moderner aus, aber immer noch grottenhässlich.
Es scheint sich eine Art Mittelschicht zu bilden. Jedenfalls ist der größte Teil der alten, verlotterten, dreckschleudernden Autos inzwischen weg und durch Klein- und Mittelklassewagen ersetzt. Wie man es bei uns eben auch sieht. Viel mehr als bei uns sieht man außerdem diese bonzigen Crosscountry Dinger. Geld ist da, wenn sicherlich auch nicht für jedermann zu jeder Zeit.
Ganz extrem sind die Eintrittspreise für alle möglichen Museen und anderen Sehenswürdigkeiten. Man muss für fast alles 300 Rubel hinblättern, das sind knappe 10 Euro. Das ist stattlich. So viel zahlt man in München nicht mal für das Deutsche Museum. Und dabei ist es dann relativ egal, ob es sich um ein großes Museum wie die Hermitage handelt, oder um irgendwas kleineres wie eine Kirche. Das grenzt wirklich schon fast an Unverschämtheit. Richtig krass wird es bei den Schlössern rund um die Stadt, Peterhof und Puschkin vor allem. Hier ist man mit 520 Rubel dabei (15.- Rubel). Nur fürs Schloss. Und nochmal 200 - 300 für den Park.
Eines hat sich nicht geändert: Ohne Russisch kommt man kaum durch. Noch immer können nicht mal die Leute, die an den Kassen von Museen etc. arbeiten, halbwegs Englisch. Viele Erklärungen gehen mit Händen und Füßen vonstatten. Oder sie labern einen auf Russisch zu, egal, ob man es versteht oder nicht.
Langsam finden Supermärkte ihren Weg in die Stadt, aber im Großen und Ganzen kauft man seine Lebensmittel noch immer in den kleinen im Souterrain liegenden Geschäften, wo man an einer Ecke des Geschäfts bestellt, was man will, an der anderen bezahlt, und dann seine Ware bekommt. Hier geht gar nichts ohne Russisch. Und man muss ich schon darum bemühen, beachtet und bedient zu werden. Auf die Idee, mal zu fragen, was man gerne möchte, wenn man etwas ratlos an der Theke steht, kommt keiner.
Ich habe mich pudelwohl gefühlt in dieser Stadt, in der ich einmal für ein halbes Jahr gelebt habe. Mein Russisch funktioniert noch gut genug für alle möglichen alltäglichen Situationen, ich habe alles bekommen, was ich wollte. Und dieses ständige Gefühl der Kompliziertheit, des "wie soll ich hier überleben" ist weggefallen.
Es war ein wunderschöner Urlaub und ich liebe diese Stadt noch immer genauso wie vorher.
yvseit - 7. Sep, 12:21