Ablenkeritis, Aufschieberits und andere Konsorten
Seit ich vergangenen Sonntag in ein Facebook Dokument die Zahl 2000 geschrieben habe, hat sich etwas interessantes getan. Bewusstseinsverschiebung, möchte ich es mal nennen.
Diese 2000 steht für zweitausend Worte, die ich diese Woche geschrieben haben möchte, wenn sie dann vorbei ist. Sind zweitausend Worte viel oder wenig? Ich erinnere mich, dass meine assignments an der University of Essex oft zwischen 1500 - 2000 Wörter lang sein mussten. Umgerechnet auf sieben Tage sind es 285,71 Wörter pro Tag. Das klingt jetzt gar nicht so schlimm. Wenn ich es schaffe, meine Morgenseiten ordnungsgemäß und ohne Störung zu schreiben, kommen damit pro Tag in etwa 480 Worte zusammen. Schriebe ich meine Morgenseiten täglich ordnungsgemäß und ohne Störung, hätte ich mein Soll volle Kanne erfüllt.
Dann gibt es noch andere Dinge, die ich auch gerne schreiben möchte. Einen Blog-Eintrag zum Beispiel. Oder ein paar Sätze für meinen Roman. Oder ein paar Worte für einer der vielen unfertigen Kurzgeschichten, die auf meinem Rechner herumgammeln und der Dinge harren. Möglichkeiten gibt es also zu Genüge.
Es hat bei mir also eine Bewusstseinsverschiebung stattgefunden. Was heißt das? Das heißt, dass ich angefangen habe, mich und mein Verhalten in Hinblick auf diese 2000 Worte zu beobachten. Was tue ich? Setze ich mich hin und versuche, sie bewusst und mit Plan zu schreiben? Schreibe ich sie überhaupt? Wenn ja, wie? Oder eben nicht? Wenn nicht, warum nicht?
Was kam dabei heraus? Ich muss zugeben, dass ich überhaupt nicht bewusst und mit Plan schreibe. Ich mache es irgendwie und ich mache irgendwas und irgendwann. Hier liegt sicherlich der Hund begraben.
Die Morgenseiten funktionieren halbwegs, mit Abstrichen hier und da. In diesem Falle ist aber definitiv auch Bewusstsein und Plan vorhanden. Yvonne, stehe 20 Minuten früher auf, setz Dich an den Tisch, nimm Buch und Stift zur Hand und schreibe zwei Seiten voll. So. Die Theorie ist easy enough. Die Durchführung ist dann wieder ein anderes Thema, denn da gibt es diverse Störfaktoren. Ich habe innere und äußere ausgemacht. An den inneren muss ich arbeiten, könnte ich auch: Das Aufstehen. Wenn ich abends nicht ins Bett komme, komme ich morgens nicht raus. Ergo, ich muss irgendwas tun, dass ich abends ins Bett komme.
Die äußeren sind schwieriger, vor allem weil es hier zu großen Prioritäten-Konflikten kommt. Mein größter äußerer Störfaktor ist mein Lieblingssohn. Er hat einen sechsten Sinn dafür, wann aufstehe und kommt garantiert. Wachhund! Was also tun? Dieses verschlafen daher tapsende Kind abweisen und ihm erklären, dass diese 20 Minuten mir gehören? Für ein paar Worte auf Papier? Oder ihn auf den Schoß und in den Arm nehmen und denken, dass kein einziges Wort der Welt so wichtig sein kann wie er? Die Antwort erscheint mir klar und deutlich.
Andere Familienmitglieder halten es auch nicht für nötig, mir diese 20 Minuten zu gönnen, hier kann ich mich aber besser abgrenzen, weil sie alt genug sind und so etwas verstehen könnten, wenn sie denn wollten. Dennoch, die Chance, die 2000 zu erreichen, schwindet.
Das Schreiben an tatsächlichen Schreibprojekten, so ist mir aufgefallen, scheitert hauptsächlich daran, dass ich nicht weiß, was ich genau tun will, wenn ich denn mal ein paar Minuten Luft hätte, um mich dranzusetzen. Bisschen dies, bisschen das, lieber doch hier, lieber da? Und bis ich mich entschieden habe, ist die Zeit rum. Oder, weil ich mich nicht entscheiden kann, mache ich etwas anderes, was vielleicht auch wichtig und dringend ist, aber nichts mit Schreiben zu tun hat.
Das ist irgendwie bescheuert und ich sehe, dass ich mir für die nächste Woche eine Liste mit schreibtechnischen Dingen machen werde, die ich erledigen möchte, evtl. eingeteilt in die ungefähr dafür benötigte Zeit, so dass ich mir etwas herauspicken kann, was den gegebenen Umständen halbwegs entspricht.
Und damit habe ich für meine zukünftige Vorgehensweise so einiges gelernt.
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Diese 2000 steht für zweitausend Worte, die ich diese Woche geschrieben haben möchte, wenn sie dann vorbei ist. Sind zweitausend Worte viel oder wenig? Ich erinnere mich, dass meine assignments an der University of Essex oft zwischen 1500 - 2000 Wörter lang sein mussten. Umgerechnet auf sieben Tage sind es 285,71 Wörter pro Tag. Das klingt jetzt gar nicht so schlimm. Wenn ich es schaffe, meine Morgenseiten ordnungsgemäß und ohne Störung zu schreiben, kommen damit pro Tag in etwa 480 Worte zusammen. Schriebe ich meine Morgenseiten täglich ordnungsgemäß und ohne Störung, hätte ich mein Soll volle Kanne erfüllt.
Dann gibt es noch andere Dinge, die ich auch gerne schreiben möchte. Einen Blog-Eintrag zum Beispiel. Oder ein paar Sätze für meinen Roman. Oder ein paar Worte für einer der vielen unfertigen Kurzgeschichten, die auf meinem Rechner herumgammeln und der Dinge harren. Möglichkeiten gibt es also zu Genüge.
Es hat bei mir also eine Bewusstseinsverschiebung stattgefunden. Was heißt das? Das heißt, dass ich angefangen habe, mich und mein Verhalten in Hinblick auf diese 2000 Worte zu beobachten. Was tue ich? Setze ich mich hin und versuche, sie bewusst und mit Plan zu schreiben? Schreibe ich sie überhaupt? Wenn ja, wie? Oder eben nicht? Wenn nicht, warum nicht?
Was kam dabei heraus? Ich muss zugeben, dass ich überhaupt nicht bewusst und mit Plan schreibe. Ich mache es irgendwie und ich mache irgendwas und irgendwann. Hier liegt sicherlich der Hund begraben.
Die Morgenseiten funktionieren halbwegs, mit Abstrichen hier und da. In diesem Falle ist aber definitiv auch Bewusstsein und Plan vorhanden. Yvonne, stehe 20 Minuten früher auf, setz Dich an den Tisch, nimm Buch und Stift zur Hand und schreibe zwei Seiten voll. So. Die Theorie ist easy enough. Die Durchführung ist dann wieder ein anderes Thema, denn da gibt es diverse Störfaktoren. Ich habe innere und äußere ausgemacht. An den inneren muss ich arbeiten, könnte ich auch: Das Aufstehen. Wenn ich abends nicht ins Bett komme, komme ich morgens nicht raus. Ergo, ich muss irgendwas tun, dass ich abends ins Bett komme.
Die äußeren sind schwieriger, vor allem weil es hier zu großen Prioritäten-Konflikten kommt. Mein größter äußerer Störfaktor ist mein Lieblingssohn. Er hat einen sechsten Sinn dafür, wann aufstehe und kommt garantiert. Wachhund! Was also tun? Dieses verschlafen daher tapsende Kind abweisen und ihm erklären, dass diese 20 Minuten mir gehören? Für ein paar Worte auf Papier? Oder ihn auf den Schoß und in den Arm nehmen und denken, dass kein einziges Wort der Welt so wichtig sein kann wie er? Die Antwort erscheint mir klar und deutlich.
Andere Familienmitglieder halten es auch nicht für nötig, mir diese 20 Minuten zu gönnen, hier kann ich mich aber besser abgrenzen, weil sie alt genug sind und so etwas verstehen könnten, wenn sie denn wollten. Dennoch, die Chance, die 2000 zu erreichen, schwindet.
Das Schreiben an tatsächlichen Schreibprojekten, so ist mir aufgefallen, scheitert hauptsächlich daran, dass ich nicht weiß, was ich genau tun will, wenn ich denn mal ein paar Minuten Luft hätte, um mich dranzusetzen. Bisschen dies, bisschen das, lieber doch hier, lieber da? Und bis ich mich entschieden habe, ist die Zeit rum. Oder, weil ich mich nicht entscheiden kann, mache ich etwas anderes, was vielleicht auch wichtig und dringend ist, aber nichts mit Schreiben zu tun hat.
Das ist irgendwie bescheuert und ich sehe, dass ich mir für die nächste Woche eine Liste mit schreibtechnischen Dingen machen werde, die ich erledigen möchte, evtl. eingeteilt in die ungefähr dafür benötigte Zeit, so dass ich mir etwas herauspicken kann, was den gegebenen Umständen halbwegs entspricht.
Und damit habe ich für meine zukünftige Vorgehensweise so einiges gelernt.
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yvseit - 8. Feb, 08:50