Sonntag, 2. Dezember 2007

Du lebst in unserer Liebe weiter

Menschen die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen

Du warst ein stiller Mensch, hast Dich nie in den Vordergrund gedrängt. Trotzdem warst Du da. Auch am Schluss, als es vielleicht nicht mehr so offensichtlich war. Ich habe sie geliebt, Deine ruhige Anwesenheit.
Ich bin sehr dankbar, dass ich Dich bis zum Schluss begleiten durfte.

Du wirst mir immer fehlen.

opulu-grab

***

opulu

Samstag, 13. Oktober 2007

Verzaubernde Musik

Es ist wieder einmal soweit, meine geliebte musikalische Woche im Oktober eines jeden Jahres ist vorbei. Und ich bin noch ganz hingerissen von den Erlebnissen dieser Tage.
Verzaubert hat uns vor allem Brahms 4. Symphonie, der es an innigen Emotionen nicht fehlt. Meistens ist es so, dass jedes Werk ein paar Stellen beinhaltet, auf die man sich besonders freut, weil sie so schön sind, oder einen persönlich tief berühren. Bei diesem Brahms ist das anders, da ist jede Stelle schön. Jede einzelne. Jeder Takt, jede Note hat seinen Sinn, ist da um in unsere Seelen überzugehen und zu bleiben. Es gibt keine Verschnaufpausen zwischen diesen emotionalen Angriffen.

Auch das zweite Stück, das Cellokonzert von Elgar ist ein wunderschönes Werk. Und unser Cellist supergut, tolle Klänge, die tiefen Töne der Bässe hört man nicht nur, man spürt sie körperlich.

Wie schon letztes Jahr zerlegen wir die Werke, zerpflücken sie und setzen sie für uns neu zusammen. Wir kommen Brahms näher, Brahms kommt uns näher, und gegen Ende der Woche treffen wir uns und sind bereit für zwei gigantische Konzerte. Ein Traum. In Ingolstadt ist der Saal voll, Dank dem dortigen Rotary Club, der für unser Benefizkonzert viele Sponsoren mobilisiert hat. Sogar Staatsminister Schneider saß in der ersten Reihe.

Ein besonderer Höhepunkt dieser Woche war der Tag, den wir Geiger mit einer Dozentin verbringen durften. Sie hat uns einen Tag lag getriezt. Zuerst hatten wir alle das Gefühl, dass wir eigentlich nicht geigen können. Gegen ihre schwungvollen Bewegungen mit dem Bogen oder ihrer Treffsicherheit in den hohen Lagen können wir uns nur verstecken. Oder einfach anerkennen, dass sie "jahrelang daran geübt hat." Im Gegensatz zu uns. Sie schafft es, aus uns Individuen einen einzelnen gigantischen Streicherklang zu zaubern. Aus einer Gruppe Geigen wird ein Klangkörper, wir gehören zusammen, atmen zusammen, wechseln den Bogen zusammen.
Wie übt man sowas? Wir spielen e-moll Tonleitern. Eine leichte Übung, sollte man meinen. Nicht aber, wenn man 15 Leute unter einen Hut bringen will. Alle sollen zur gleichen Zeit Bogen wechseln, gleich laut spielen, alles im Gleichklang. Als wir das einigermaßen hinkriegen, macht sie das Licht aus und wir spielen Tonleitern im Dunklen. Ein irres Erlebnis.

Der erste Tag nach dieser Woche war für mich wie der Sprung in einen falschen Film. Ich war noch so hingerissen von Brahms, dass ich mich die ganze Zeit gefragt habe, was eigentlich die ganze Hektik in der Arbeit soll und was die Leute von mir wollen. Seid doch still, hört auf die Musik. Die Welt wird unwichtig mit ihren großen und kleinen aber dennoch nichtigen Problemen. Ich habe nur Brahms gesummt. Jede schöne Stelle. Also die ganze Symphonie.

Eine Woche harte Arbeit, und eine Woche weit weg von allem, was irgendwie nach Alltag aussieht. Das ist besser als drei Wochen Urlaub.

Samstag, 18. August 2007

Qual der Wahl

Gestern habe ich es endlich geschafft, mir ein neues Rad zu kaufen. Mein altes hat vor ein paar Wochen beschlossen, das Zeitliche zu segnen, also musste ein neues her. Aber was für eins?

Planlos stehen wir vor einer langen, nach Preis sortierten Reihe von verschiedensten Rädern. Mein eingebauter Geiz gebietet mir, nicht mehr als ein oder zwei Schritte vom untersten Preisende wegzugehen. Wir staunen nicht schlecht, was man heutzutage schon alles hat an ganz normalen Rädern. Ich verstehe kein Wort von dem ganzen Fachchinesisch, das da auf den Zetteln zu lesen ist. Rein gar nichts. Was also tun? Ich gucke mir ein Radl aus, das mir irgendwie vom Aussehen her gefällt, will aber noch eine Nacht drüber schlafen und vielleicht mal ins Internet schauen. Gute Idee, das Ding ist bei einem Test komplett durchgefallen. Puh! Gott sei Dank habe ich das nicht gekauft.

Die Tage danach saß ich viel am COmputer und habe mir die verschiedensten Räder angeschaut, Testberichte gelesen, weiß der Kuckuck. Ich kenne mich jetzt immer noch nicht aus, und das ganze Fachchinesisch ist um keinen Deut klarer geworden, aber wenigstens weiß ich jetzt, welche Räder gute Tests und welche schlechte Tests haben. Das ist ja immerhin etwas.

Ich habe mich also für ein Modell entschieden, und das wollten wir dann kaufen gehen.
"Tja", sagt die Verkäuferin, "dieses Modell hat so einen guten Test abgelegt, dass es schon länger ausverkauft ist. Und davon kriegen wir dieses Jahr auch nichts mehr rein."

Scheiße!!!! Und jetzt?

Das Rad eine Preisklasse drunter ist im Test durchgefallen, von dem eine drüber habe ich keine Ahnung. Ach ja, und da wäre ja noch mein Geiz. Egal. Ich probiere das besere aus. Fahre um den Block damit und fühle mich, als würde ich schweben. Toll. So ein Fahrgefühl. Gigantisch. Nur treten muss ich noch selber. Unterwegs binde ich meinen Geiz an einen Laternenpfahl und wünsche ihm einen schönen Resttag. Dann gehe ich in den Laden und kaufe das Rad. Und fühle mich phantastisch!

Donnerstag, 16. August 2007

Geschafft

Nach fast monatelangem Wegschieben, Ignorieren, Schimpfen und Stöhnen habe ich es endlich geschafft, meine letzte Einsendeaufgabe für die Schule des Schreibens zu verfassen. Ich dachte mir, das kann so nicht weitergehen, es sind drei läppische Seiten zu schreiben, was stelle ich mich eigentlich so an. Habe mich an den Schreibtisch gesetzt und beschlossen, dass ich hier nicht eher weggehe, bis das Ding fertig ist. Das waren ein paar harte Stunden, mit Löcher in die Luft gucken und der ständigen Versuchung, einfach doch aufzustehen und zu gehen. Aber jetzt ist sie eingetütelt und im Briefkasten. Was für eine unglaubliche Erleichterung.

Sonntag, 12. August 2007

Kaum zu glauben...

... was heute schon wieder passiert ist. Wir waren im Biergarten mit Freunden, haben uns lustig unterhalten und es ging gerade um Irland. Ich erzählte von einer Begebenheit, wo ich in Donegal, einem kleinen Ort in the middle of nowhere, eine Klassenkameradin getroffen habe. Zweimal hat sie mir meinen Namen nachgeschrien und ich hab nicht reagiert, weil ich nicht glauben konnten, dass irgendjemand mich meinen könnte.

Und was passiert heute? Ich sehe genau diese Klassenkameradin zwei Reihen weiter vorbei spazieren, kaum hatte ich die Geschichte von Donegal erzählt. Ich hab ja erst meinen Augen nicht getraut, aber dann bin ich mal hin. Sie war's. Und was sagt sie? "Diesmal hast du mich gesehen, so wie ich dich damals in Donegal."

Die Welt ist klein. Und mit ihr ganz besonders klein.

Samstag, 11. August 2007

Wiederentdeckte Liebe

Da ist es wieder, dieses unglaubliche Gefühl, das Richtige zu tun. Und wenn man das Richtige tut, dann fühlt man sich einfach gut. Ich habe beschlossen, meine durchaus vorhandenen, aber doch etwas vergrabenen Russischkenntnisse wieder aufzupolieren. Diese Woche war ich in der ersten Russischstunde. Und ich habe es geliebt. Meine Ohren haben sich gebadet in den klangvollen Wörtern und Sätzen. Meine Zunge hat sich sehr bemüht, diese passend nachzuahmen - mit mehr oder weniger Erfolg. Und mein Hirn hat gemerkt, dass es da vergrabene Schätze gibt, die man vielleicht, vielleicht aktivieren könnte. Es war gigantisch. Sechs lange Jahre habe ich mich von dieser Sprache fern gehalten. Keine Zeit, zu viel Arbeit, stand auf der Prioritätenliste ganz weit unten, viel zu mühsam. Was für ein Fehler! Es macht einfach nur Spaß, sich damit wieder zu beschäftigen. Das sollte mir eine Lehre sein.

Donnerstag, 9. August 2007

Noli me tangere

Ich liebe diese Pflanze, die im Sommer am schattingen Wegrand in den Wäldern wächst. Zierliche gelbe Blüten schmücken die ein wenig kahl geratenen Stängel. Am schönsten sind die dicken Samenknospen. Nicht umsonst wird diese Pflanze auch Springkraut genannt. Vorsichtig greift man hin, berührt die Samenknospen und.... hops, springt die Knospe auf und die Samen fliegen umher. Ich liebe sie, könnte Stunden damit verbringen im Wald herum zu laufen und diese tolle Blume berühren. Was gibt es schöneres?

Montag, 30. April 2007

Ruhe zum Ruhen

Man mag es kaum glauben, aber ich hatte (und habe) ein paar völlig ruhige Tage. Nach meinem etwas turbulenten Leben der letzten Wochen und Monate ist das ein ganz ungewohntes Gefühl. Ich kann mich ohne schlechtes Gewissen in die Sonne legen, oder in den Biergarten gehen, oder ein Buch lesen. Natürlich habe ich Dinge zu tun, aber ich weiß, dass sie nicht stante pede passieren müssen, dass es reicht, wenn ich in einer Stunde damit anfange.

Ich fühle mich frei, frei von der selbstauferlegten Fremdbestimmung, die zu viel Arbeit mit sich bringt.
Frei das zu tun, was mir gerade gefällt.
Und das schönste, frei einmal nichts zu tun. Das ist eine schwere Übung, das Nichtstun, finde ich. Mein Gehirn ist so darauf gepohlt mir anzuschaffen, was als nächstes noch zu tun ist, dass es das auch tut, wenn gerade gar nichts wichtiges ansteht. Mir fällt es schwer, nicht darauf zu hören. Hin und wieder gelingt es mir.

Ist das Leben nicht schön?

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