Sonntag, 7. Dezember 2014

20.000 days on earth

Diesen Film von und über Nick Cave habe ich soeben gesehen. Und es war wunderbar. Wunderbar, einen verrückten Künstler Kunst machen zu sehen. Zu sehen, wie jemand lebt, was er liebt. Ich fühle mich gut und traurig gleichzeitig. Gut, weil ich es so toll finde, zu leben, was man liebt und weil ich Nick Caves Musik gerne mag. Traurig, weil ich auch gerne leben möchte, was ich liebe. Aber das ist sehr schwer, wenn man es nicht schon mal "geschafft" hat. Das Lied, das mir zur Zeit am besten gefällt ist "Jubilee Street". Makes me cry and laugh at the same time.

Blockaden vielerlei Art wabern durch mein eigenes Leben. Reale Blockaden und solche, die sich nur in meinem Kopf befinden. Zeitliche, räumliche, finanzielle. Alles vorhanden. Wie befreit man sich davon? Und zwar so, dass man nicht wieder einen Rückfall erleidet?

Ich kämpfe. Mit mir selbst und mit meiner Umwelt.

Erste Maßnahme: mir Zeit verschaffen. Ich stehe jetzt eine Stunde früher auf und nütze diesen heiligen ruhigen Morgen nur für mich. Das zumindest ist die Theorie. Mein lieber Sohn nämlich ist der Meinung, dass man ohne Mama im Bett nicht weiterschlafen kann. Und kommt dann angewackelt, noch völlig müde, Mama kuscheln, Schoß sitzen. Ja.... ich liebe meinen Zwerg, ABER NICHT IN DER FRÜH UM HALB SECHS!!!!!!!

Ich bin müde. Weil ich mich abends oft noch mit dem BLACK DOG herumschlagen muss. Weil ich zu müde bin, ins Bett zu gehen. Weil ich nicht schlafen kann. Weil mir mein Grundmuster an Ruhe und Gelassenheit abhanden gekommen ist. Weil mein Leben zur Zeit viel zu anstrengend ist.

Inseln der Ruhe und Entspannung schaffen. Momente des Auftankens schaffen. Raum für Ideen schaffen. Kreativität zulassen und anwenden. Erkennen, dass man auch als Mutter zweier kleiner Kinder tatsächlich noch Bedürfnisse hat. Abgrenzen. Nicht untergehen, nicht die Waffen strecken, nicht aufgeben. Leben. Im Hier und Jetzt. Nicht im Hamsterrad herumrennen. Umdrehen, wenn man eine Sackgasse erkennt.

Ich habe nachgerechnet. Ich dürfte so an die 13.700 Tage on earth auf dem Buckel haben. Nick Cave ist mir ein paar voraus.

Danke, Nick, für diesen Film.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

"Immer ist alles schön"...
»Immer ist alles schön« ist ein Roman von Julia Weber...
yvseit - 24. Apr, 21:21
Das Beste, was man dann...
Das Beste, was man dann machen kann, ist dem Frühling...
C. Araxe - 5. Apr, 21:59
Rezension zu "Hortensiensommer"...
»Hortensiensommer« ist ein Roman von Ulrike Sosnitza...
yvseit - 5. Apr, 21:08
Der Apfel fällt nicht...
Heute habe ich eine echte Überraschung erlebt: da lässt...
yvseit - 24. Mär, 20:49
Der März und die Krankheiten
Es ist doch jedes Jahr das Gleiche ... mitte März überkommt...
yvseit - 20. Mär, 21:40

Archiv

Dezember 2014
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 

Was ich zur Zeit lese


Julia Weber
Immer ist alles schön


Ulrike Sosnitza
Hortensiensommer


Gerald Hüther
Was wir sind und Was wir sein könnten


William Somerset Maugham
Ashenden oder der Britische Geheimagent

Suche

 

Status

Online seit 6920 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 25. Apr, 09:59

Credits


Alltagsgedanken
Arbeitsgedanken
Beziehungsgedanken
Challenge 2018
Familiengedanken
Freizeitgedanken
Historische Gedanken
Kaleidoskop
Lebensgedanken
Literaturgedanken
Musikgedanken
Naturgedanken
Reisegedanken
Rezensionen
Schreibgedanken
Tantegedanken
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren