Freitag, 24. Juni 2016

Brexit

I’m so sad, I find it difficult to put my sadness into words. I love Britain. I love Britain with my whole heart and soul. I love their green fields, their narrow little streets lined with hedges and walls, their pubs with their brilliant names (red lion, black buoy, horse & crown etc.), their cider (dry blackthorn - my absolute favourite), their fish’n chips, their weetabix, I love Tesco, Walkers, Newcastle Brown Ale, London, the Tube, crappy windows, the language, driving on the left, their country side and beaches. I love their little villages with again grand names (Cockfield, Wivenhoe, Braintree, Tiptree, Manningtree, Fingringhoe, Knaresborough to name but a few). I have loved Britain since I first put my foot on British soil when I was sixteen. I go there every year on my holidays. I used to live there. For three years.

Their vote to leave the EU really struck me deeply. I was worried ever since I heard about the referendum. And this morning at six o’clock, when I got out of bed, still very sleepy and disoriented, I entered our living room and the first thing I heard from my husband was »it seems they are out«. He’d been out of bed for more than an hour, sitting at the computer, finding information on the results. Now we know it. The British really want to turn their back to the European Union.

I spent my time at university doing a course in European studies. In England. I learned everything about the EU, the single marked, free movement of goods, people and services, enlargement, the euro, deeper versus wider, all these things were part of my time at university. And I loved it. I loved the idea behind it, the idealism, the outcome. I wrote a fiery master thesis on European integration which got a pretty good mark. Very often I found (and still find) that the EU is reduced to a bunch money sucking technocrats somewhere in Brussels who mindlessly ignore the people’s will and wrap everything and everybody up in red tape. I have always seen a very historical construction that has given us peace for the last 70 years. Peace on a continent where war was the rule and happened all the time. The means often being hard to understand laws on the shape of bananas, the size of tomatoes and other sometimes bizarre ideas. But what I see is the wish for a body that guarantees stability, that takes 12, 15 and now 27 different countries with probably twice or three times more opinions, putting them into a melting pot and forming something out of it. That is hard work. It often means, nobody gets what he wants. It makes the most insane looking compromises possible. But our countries have strived, have become prosperous, I think the standard of living has risen in all of them. Not one has become poorer than before entering the European Union.

So here I have the country I love turning their back to the institution I love. I find that hard to swallow. My poor colleagues at work had to put up with an extremely grumpy me all they long. And it is my sister’s birthday, too. I found it hard to celebrate.

Looking at the votes, two things struck me most: a) the whole of Scotland wants to stay in. b) the majority of the young people want to stay in. And here I see the fallacity of this whole referendum. The majority of the generation 65+ voted leave (58%) and the majority of the people aged 18-24 voted remain (64%). Is it fair to take away from the youth the kind of country they want? I have my doubts. Serious doubts.

I really hope that the panic that is gripping everyone in Britain and also the European Union at the moment and makes people say and predict the wildest szenarios will go down quite a bit in the next few days and that people will bek able to think clearly and talk to each other properly again. No »we want you out as quickly as possible« from EU leaders. It seems wrong to me to want to kick Britain out before they even have triggered § 50 of the Lisbon Treaty that deals with such a case. Let them deal with the outcome of their referendum first and let them decide what to do with it.

Britain, I love you. But your choice has made me very sad.

Montag, 2. November 2015

The Golden Rule

Es gibt die goldene Regel, dass man seinen Gegenüber so behandeln soll, wie man selbst gerne behandelt werden möchte. Das klingt nach einem hervorragenden Plan und man könnte meinen, damit sei ein friedliches Miteinander geregelt. Nur hat diese Regel ein kleines Problem: der andere möchte vielleicht gar nicht so behandelt werden wie man selbst. Und das wird tatsächlich in vielen Fällen so sein. Warum auch nicht? Der andere ist ein anderer mit anderen Zielen, Träumen und Wünschen. Man kann nicht davon ausgehen, dass er das gleiche möchte, wie man selbst.

Besser wäre also die „Reverse Golden Rule“: Man behandle seinen Gegenüber so, wie ER behandelt werden möchte. Das zieht natürlich eine Menge Probleme nach sich. Man muss herausfinden, wie der andere eigentlich behandelt werden möchte. Das muss man erst mal verstehen und dann muss man es umsetzen können. Nichts geht natürlich, wie man es halt machen würde, weil es einem zur zweiten Haut geworden ist. Jedes Wort, jede Tat muss zuerst auf den Prüfstand und an einem möglicherweise unklaren Bild, das man von seinem Gegenüber hat, abgeglichen werden. Unsicherheit und viele Fehler sind die Folge.

Hier einen guten Weg zu finden, dem anderen das entgegenzubringen, was er braucht, das ist die wahre Kunst.

Sonntag, 22. Februar 2015

The Road Not Taken

Ich bin kürzlich über das Gedicht "The Road Not Taken" von Robert Frost (1874 - 1963) gestolpert. Irgendwie hat es mich so berührt. Dieser Gedanke, was wäre wenn ... der andere Weg, der nicht begangene, der unbegangene. Muss ich ihm nachtrauern? Wehmütig sein? Nein? Ja? Ich weiß es nicht.

Ich möchte euch das Gedicht jedenfalls nicht vorenthalten. Hier ist es:

The Road Not Taken

Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveler, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;

Then took the other, as just as fair
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that the passing there
Had worn them really about the same,

And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.

I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I —
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.

Mittwoch, 18. Februar 2015

Winterwonderland

Wir haben letztens mit den Kindern einen Winterspaziergang gemacht, sind hinter der Autobahnausfahrt Weyarn runter ins Mangfalltal gefahren, von dort gibt es einen ca. 1 km langen Weg, immer an der Mangfall entlang zur Maxlmühle. Die Kinder warm eingepackt in Schneehosen, die Sonne hat geschienen und wir sind gelaufen. Ein bisschen den Hang hinunter und da schreien die Kinder voll Entzücken: schaut mal hier, was ist das denn?

Ich betrachte das Schauspiel, ich glaube, ich habe sowas noch nie gesehen. Der Hang ist steil und zerfurcht, überall kleine Höhlen und Überhänge. Der ganze Hang war bedeckt von Eiszapfen. Winzige, riesige, solche die die Höhlendecke mit dem Höhlenboden verbunden haben, armdick. Alles glitzerte und leuchtete in der Sonne, so wunderschön. Überirdisch schön.

Die Kinder stürzen sich zum Hang, klettern hinauf und spielen mit den Eiszapfen. So viele abmachen wie möglich, so groß und ganz lassen wie möglich, alle sammeln. Wir haben sie in Reih und Glied in den Schnee gesteckt. Und dann auf der Straße zerschellen lassen.

Jugend forscht.

Die Natur hält so wunderschöne Dinge bereit. Man muss sie nur sehen und genießen.

Samstag, 24. Januar 2015

Lektorat oder das Ziel ist der perfekte Satz

Jetzt ist es soweit. Ich bin wieder dabei. Für das Jahr 2015 habe ich mir zum Ziel gesetzt, meine freiberufliche Tätigkeit mit Lektorat und Korrektorat wieder aufzunehmen. In den vergangenen Monaten habe ich meine Fühler leise wieder ausgestreckt, ich habe eine inzwischen veröffentlichte Kindergeschichte lektoriert und natürlich ganz viele Texte von befreundeten Autorinnen und Autoren. Es macht Spaß, ich fühle mich frei. Dieses wunderbare Eintauchen in fremde Texte, es ist ein Traum. Ich bin wieder da. Und glücklich.

Viel Arbeit wartet auf mich. Ich arbeite gerade an einem schönen Flyer zum Verteilen, an einem Angebot, das ich vermailen kann, ich bin am "netzwerken" was das Zeug hält.

Hiermit sei es in die Welt geschrien: wer ein Lektorat für Geschichten oder ein Korrektorat für jegliche Art von Texten braucht, der melde sich bei mir!

Sonntag, 7. Dezember 2014

20.000 days on earth

Diesen Film von und über Nick Cave habe ich soeben gesehen. Und es war wunderbar. Wunderbar, einen verrückten Künstler Kunst machen zu sehen. Zu sehen, wie jemand lebt, was er liebt. Ich fühle mich gut und traurig gleichzeitig. Gut, weil ich es so toll finde, zu leben, was man liebt und weil ich Nick Caves Musik gerne mag. Traurig, weil ich auch gerne leben möchte, was ich liebe. Aber das ist sehr schwer, wenn man es nicht schon mal "geschafft" hat. Das Lied, das mir zur Zeit am besten gefällt ist "Jubilee Street". Makes me cry and laugh at the same time.

Blockaden vielerlei Art wabern durch mein eigenes Leben. Reale Blockaden und solche, die sich nur in meinem Kopf befinden. Zeitliche, räumliche, finanzielle. Alles vorhanden. Wie befreit man sich davon? Und zwar so, dass man nicht wieder einen Rückfall erleidet?

Ich kämpfe. Mit mir selbst und mit meiner Umwelt.

Erste Maßnahme: mir Zeit verschaffen. Ich stehe jetzt eine Stunde früher auf und nütze diesen heiligen ruhigen Morgen nur für mich. Das zumindest ist die Theorie. Mein lieber Sohn nämlich ist der Meinung, dass man ohne Mama im Bett nicht weiterschlafen kann. Und kommt dann angewackelt, noch völlig müde, Mama kuscheln, Schoß sitzen. Ja.... ich liebe meinen Zwerg, ABER NICHT IN DER FRÜH UM HALB SECHS!!!!!!!

Ich bin müde. Weil ich mich abends oft noch mit dem BLACK DOG herumschlagen muss. Weil ich zu müde bin, ins Bett zu gehen. Weil ich nicht schlafen kann. Weil mir mein Grundmuster an Ruhe und Gelassenheit abhanden gekommen ist. Weil mein Leben zur Zeit viel zu anstrengend ist.

Inseln der Ruhe und Entspannung schaffen. Momente des Auftankens schaffen. Raum für Ideen schaffen. Kreativität zulassen und anwenden. Erkennen, dass man auch als Mutter zweier kleiner Kinder tatsächlich noch Bedürfnisse hat. Abgrenzen. Nicht untergehen, nicht die Waffen strecken, nicht aufgeben. Leben. Im Hier und Jetzt. Nicht im Hamsterrad herumrennen. Umdrehen, wenn man eine Sackgasse erkennt.

Ich habe nachgerechnet. Ich dürfte so an die 13.700 Tage on earth auf dem Buckel haben. Nick Cave ist mir ein paar voraus.

Danke, Nick, für diesen Film.

Freitag, 21. November 2014

The Black Dog

Wir haben einen neuen Hausbewohner. Einen blinden Passagier, um genau zu sein. Ungebeten ist er in unser Leben getreten, hat sich durch irgendeine Hintertür heimlich hineingeschoben.

Seine Präsenz war niemandem klar, er schlich durch unser Lebenshaus, hinterließ kleine Schatten hier und da. Was ist schon ein kleiner Schatten? Der fällt nicht weiter auf, so viele Dinger hinterlassen Schatten. Flüchtige oder bleibende.

Unser neuer Mitbewohner hat angefangen zu bellen. Ganz selten zuerst, kaum wahrnehmbar. Dann lauter und öfter. Aber auch hier blieb er unentdeckt. Bellen einen nicht so viele Lebensumstände an, muss man sich nicht oft genug die Ohren zuhalten und weiter gehen? Der Mensch gewöhnt sich erstaunlich schnell an neue Umgebungsgeräusche, hört sich nicht mehr, obwohl sie da sind.

Dieser blinde Passagier ist ein Meister der Verwandlung, sein Erscheinungsbild ist vielfältig, schwer erkennbar und flüchtig. Er will auf keinen Fall enttarnt werden.

Er begann, größer zu werden, uns in verschiedene Ecken des Zimmers zu drängen, so dass wir uns kaum noch hören und verstehen konnten. Er hielt jeden, der vorwärts wollte, am Hosenbein fest und stemmte alle Viere in den Boden. Er kroch in unsere Köpfe und verdunkelte unseren Blick. Er generierte Angst, Paranoia und Panik in ungekanntem Ausmaß.

Wir entdeckten ihn erst, als er so groß war wie unsere gesamte Wohnung. Nein, so groß wie unser Leben. Es war keine Bewegung mehr möglich. Da saß er, auf der Brust meines niedergestreckten Mannes und drückte ihm die Luft ab, raubte ihm den klaren Verstand, die Lebensfreude. Er verbreitete unsägliche Verzweiflung.

Auf einmal verstand ich: wir hatten THE BLACK DOG im Haus. Schnelles Handeln war notwendig. Habe Ehemann samt Black Dog ins Auto bugsiert, habe mich von Zähnefletschen, Knurren und Bellen nicht beeindrucken lassen. Hilfe musste her, von jemandem, der sich mit the Black Dog auskennt. Uns sagen konnte, wie wir ihn wieder loswerden.

Und dann waren sie weg. Mein Mann und der Black Dog. Hinter zwei Glastüren verschwunden. Ich ging heim, mit Traurigkeit und Verzweiflung im Herzen. Die Wohnung schien so leer. Ich suchte sie nach black-dog-Spuren ab, beseitigte sie, versuchte meinen eigenen Kopf zu reinigen von diesem Unwesen. Jedes Treffen mit meinem Mann und damit dem black dog barg die Gefahr der Ansteckung. Ich redete von Welten ohne Black Dog, von Fröhlichkeit, von Zukunft, von Zuversicht, davon dass es richtig war, dem Black Dog an den Kragen zu gehen. Musste es immer wieder wiederholen. Ich musste stark sein, mich selbst nicht vergessen, dem Sumpf fern bleiben. Abgrenzung. Bis hier und nicht weiter. Den Black Dog an seinen Platz verweisen. Harte Arbeit.

Er ist geschrumpft. Er mag es nicht, wenn man ihm auf die Spur kommt. Wenn man seine Machenschaften durchschaut und sie nicht mehr zu lässt. Wenn man über ihn redet. Er ist handzahmer geworden. Er lässt sich an die Leine legen und bellt nicht mehr so laut.

Sie sind wieder daheim, Ehemann und Black Dog. Wir arbeiten daran, ihn loszuwerden, diesen unlauteren Gesellen. Vielleicht schaffen wir es. Vielleicht bleibt er aber auch bei uns. Dann aber nur angeleint und hoffentlich streicholzschachtel-klein. Das ist das Ziel.

Sonntag, 3. August 2014

Neue Mitbewohnerin

Wir haben seit gestern Nachmittag eine neue Mitbewohnerin. Gestern, als hier die Welt unterging, als es einen Blitzbum nach dem anderen gab, das Haus nebenan vor lauter Regen nicht mehr zu sehen war, da ist sie zu uns gekommen. Katja. Das besondere an Katja ist, dass meine Tochter und ich für ein halbes Jahr gemeinsam daran gearbeitet haben. Schnittmuster suchen, größer kopiere, ausschneiden, Stoff suchen, und los geht's. Ich bin ja so überhaupt keine handwerkliche Koryphäe, also ganz schlimm ist das. Aber wir haben gesteckt, genäht, geschnitten und dann wurde sie fertig. Der Körperbau ist nicht immer ganz symmetrisch, aber dafür ist Katja heiß geliebt. Und ich bin stolz wie Oskar, dass ich meiner Tochter eine Puppe genäht habe.

Katja1

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